Demokratie erforschen: Gapminder und der Polity IV-Index

Die Vorzüge der Demokratie werden immer wieder gepriesen. Schülerinnen und Schüler loben die deutsche Demokratie (je nach Umfrage zu rund 50 bis 60% der Befragten) und halten sie für die beste Regierungsform (rund 80% der Befragten). Eigentlich kein Grund die Vorzüge der Demokratie noch einmal zu erforschen? Doch! Denn die Demokratie steht ständig auf dem Prüfstand: Geringe politische Partizipation bei Landtags-, Europa-, und Kommunalwahlen, das latente Gefühl "nichts zu sagen zu haben", die Verteidigung der Meinungsfreiheit (und die Ablehnung von Beleidigungen, die als vermeintliche Meinungsfreiheit getarnt wurde) und die vermeintliche Attraktivität schneller Lösungen ("Entscheidungen dauern so lange...")  machen es interessant, die Vorzüge der Demokratie mit Schülerinnen und Schülern anhand von statistischen Daten im Politikunterricht zu erforschen .

 

Zwei Quellenhinweise zum Videobeitrag: Die Aufstellung der unterschiedlichen Demokratieindices finden Sie auf der Verlinkungsseite des Demokratiebarometers. Bitte klicken Sie hier, um zum Demokratiebarometer zu kommen. Die Zusammenstellung der Demokratieanforderungen nach Dahl findet sich in einer Veröffentlichung von Herbert Dachs: "Die verschiedenen Modelle der Demokratie", herausgegeben vom Forum Politische Bildung (Österreich). Bitte klicken Sie hier, um zur pdf-Datei von Herbert Dachs zu kommen.

Forschendes Lernen im WiPo-Unterricht: Führt ökonomischer Wohlstand zur Demokratie?

In diesem Videobeitrag wird eine Forschungsfrage von Martin Lipset didaktisch reduziert und mit Hilfe von Gapminder für einen datenbasierten forschenden Politikunterricht nachgebaut: Entscheiden sich die Menschen für die Demokratie, wenn sie ökonomischen Wohlstand generieren?

 

 

 

Ergänzung:

Vor ein paar Tagen diskutierte ich mit einem Kollegen aus einem anderen Seminar die Modernisierungstheorie und damit den Zusammenhang zwischen ökonomischer Entwicklung und Demokratie. Natürlich ist das Video eine didaktische Reduktion, dennoch gibt es einige weitere Hinweise auf den Zusammenhang von Demokratie und ökonomischen Größen. Ein Beispiel? Derzeit wird der Zusammenhang von Einkommen und Wahlbeteiligung in der Wahlforschung diskutiert. Die Bertelsmann-Stiftung hat u.a. die Verbindung von Einkommen und Wahlbeteiligung untersucht und die lesenswerte Studie "Prekäre Wahlen –Milieus und soziale Selektivität der Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2013" zu diesem Thema veröffentlicht. Auch bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2015 konnte die Studie der Bertelsmann-Stiftung diese Entwicklung erkennen.

Diese Beobachtung hat das Statistische Landesamt Nord visualisiert, in dem die Stadtteile je nach Arbeitslosigkeit, Einkommen, etc. sowie Wahlbeteiligung nach dem Volksentscheid über die Schulreform 2008 eingefärbt wurden.

 

Wahlbeteiligung und Arbeitslosigkeit - Schulreform Hamburg 2009

 

Wahlbeteiligung Schulreform HH 2009

(je dunkler die Farbe desto höher die Wahlbeteiligung in den jeweiligen Stadtteilen)

Arbeitslosenquote HH 2009

(je dunkler die Farbe desto höher die Arbeitslosenquote in den jeweiligen Stadtteilen)

Quelle: Statistikamt Nord 2009

 
Hier kommen Sie zur Seite des Statistikamtes Nord und können selbst die gewünschten Einstellungen vornehmen.

 

Forschendes Lernen im WiPo-Unterricht: Kann die Demokratie oder die Autokratie besser die CO2-Treibhausgasemissionen begrenzen?

Der durch die Industriealisierung stark angestiegene CO2-Ausstoß gilt als einer von mehreren Faktoren, die für den zusätzlichen Treibhauseffekt und damit die sich abzeichnende Erderwärmung verantwortlich sind. In dem folgenden Video geht es um die Frage, ob die Demokratie oder eine Autokratie besser geeignet ist, eine verbindliche CO2-Reduzierung zu realisieren.

 

 

Forschendes Lernen im WiPo-Unterricht: Gibt es in demokratischen Ländern weniger Korruption als in autokratischen Staaten? 

In diesem Videobeitrag wird der Zusammenhang von wahrgenommener Korruption und Demokratie für das forschende Lernen im Politikunterricht aufbereitet. Wie wird die "wahrgenommene Korruption" definiert? Anbei der Link zum Audiobeitrag von Transparency International über den Korruptionswahrnehmungsindex. Transparency International beschreibt ihren Index wie folgt: "Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat heute zum 20. Mal den Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht. Er umfasst in diesem Jahr 175 Länder und Territorien. Der Index setzt sich aus verschiedenen Expertenbefragungen zusammen und misst die bei Politikern und Beamten wahrgenommene Korruption. Deutschland erreicht auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) 79 Punkte. Die Bundesrepublik rangiert damit mit Island auf dem 12. Platz." (Transparency International 2014). Transparency International 2014). 

Doch jetzt zum forschenden Lernen im Politikunterricht mit Hilfe von Gapminder:

Zunächst wird eine didaktisch reduzierte Fragestellung entwickelt und mit einfachen, schülerorientierten Hypothesen überprüft. Demokratie und Korruption, so das Ergebnis der Gapmindersimulation, schließen sich nicht aus (leider!). Aber: Eine konsolidierte Demokratie, so das Ergebnis der kurzen Simulation, schützt die Bevölkerung am Besten vor Korruption. Den schlechtesten Schutz der Bevölkerung vor Korruption bieten die Autokratien.

 

Forschendes Lernen im WiPo-Unterricht: Wie groß war der Vorsprung des Westens als Sieger im Wettbewerb der Systeme?

Kann man den "Kalten Krieg", also den Wettbewerb der Systeme durch eine datenbasiertes forschendes Lernen sichtbar machen? Der Sieger war der demokratische und kapitalistische "Westen", aber wie groß war der Abstand zwischen den beiden Blöcken?