Vermittlung des Nahost-Konfliktes in der Schule
Auf Einladung der WiPo-Fachschaft der Europa-Universität Flensburg referierte und diskutierte ich am 22. November 2023 über die Herausforderungen, die mit der Vermittlung des Nahost-Konfliktes in der Schule verbunden sind. Thematisiert wurden die Nutzung von Terror- und Kriegsfotos im Unterricht (vor dem Hintergrund der gewollten politischen Aufklärung oder dem vermeintlichen Schutz von minderjährigen Schülern?), der Verwendung des Unterrichtsmaterial des Ministeriums, dem kritisch-rationalen Umgang mit Biases, Heuristiken im Rahmen von Bild – und Textinformationen sowie die „Schweigespirale“ von Lehrern durch Druck von Schülern und Eltern auf Inhalte des Politikunterrichtes.
Der Beutelsbacher Konsens legt nahe, dass im Politikunterricht verschiedene Positionen zu kontroversen Themen behandelt werden sollen. Es sollte im Politikunterricht das Überwältigungsverbot und die Kontroversität sowie die Schülerorientierung beachtet werden. Es ist jedoch wichtig, dass dies nicht bedeutet, dass jeder Position gleich viel Raum oder gar Verständnis eingeräumt werden muss. Den bewaffneten Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel, am 7. Oktober 2023, oder dem Antisemitismus von Islamisten (oder rechten oder linken Extremisten) als kontroverse Gegenposition vermitteln zu wollen, wäre eine krasse Fehlinterpretation des Konsenses. Terroristische Positionen könnten im Kontext der Analyse von politischen Konflikten oder extremistischen Ideologien behandelt werden, um diese im Sinne der politischen Aufklärung zu vermitteln, ohne sie zu legitimieren, Verständnis zu wecken oder gar heimlich zu stützen. Der Beutelsbacher-Konsens ist kein wertneutraler Konsens. Mord, Folter, Vergewaltigungen, brutalste Anschläge, Entführungen und Angst, verursacht durch den Terror der terroristischen Hamas, müssen als das bewertet werden, was sie sind: Die schlimmsten Verbrechen gegen Juden nach dem Holocaust.