London 2019: Wie groß ist das fachdidaktische Potential des Imperial War Museum und Churchill War Rooms für das politische und historische Lernen im Rahmen einer Klassenfahrt?

war museum 2Für die politische und historische Bildung kann man im Rahmen einer Exkursion oder Klassenfahrt nach London einiges tun. Zwei Museen seien an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen: Das Imperial War Museum und Churchill War Rooms. Das Imperial War Museum widmet sich den beiden Weltkriegen sowie den Kriegen mit Beteiligung von britischen Soldaten, insbesondere dem Falklandkrieg, dem Afghanistan-Einsatz und dem Krieg im Irak. Jeweils eine eigene Etage nehmen nicht nur der Erste und Zweite Weltkrieg ein, auch die Thematisierung des Holocaust erhält eine eigene Etage und ist damit ein weiterer Schwerpunkt des Museums. Es werden auf sechs Etagen sowohl die Militär- als auch die Kulturgeschichte der Einsätze und Bedingungen britischer Soldaten dargestellt. Das Museum ist kein Technikmuseum (aber selbstverständlich wird Technik gezeigt), es ist auch kein Museum für militärische Nostalgiker, im Gegenteil: Die Ausstellungen stellen aktuelle Fragen an den Besucher und an die Gegenwart, gleichzeitig versucht es weitgehend multiperspektivische Antworten zu geben. Der Erste Weltkrieg, der in den bundesdeutschen Lehrplänen im Vergleich zum Zweiten Weltkrieg eine eher untergeordnete Rolle einnimmt, wird im englischen als „Great War“ bezeichnet und vor Ort ausführlich dargestellt sowie im Rahmen von Kriegsursachenforschung problematisiert. Der Besuch des Museums ist kostenlos.

Exkursion 2018: Politische und historische Orte in der Bundeshauptstadt Berlin

Im Rahmen des Seminares „Planung und Praxis des Politikunterrichtes“ beschäftigen sich 15 WiPo-Studierenden der Europa-Universität Flensburg mit dem Thema „Exkursionen im Politikunterricht“. Exkursionen sind nicht nur eine Möglichkeit Motivation für politische und historische Inhalte bei Schülerinnen und Schülern zu steigern, Exkursionen ermöglichen „forschendes Lernen“ (durch Bearbeitung von Arbeitsaufträgen sowie Dokumentationen), Handlungsorientierung (durch Diskussionen, Fotografien und Videos), Exkursionen lassen die (teilweise rekonstruierte) Authentizität vom Orten spüren, gleichzeitig kann man auf Exkursionen auch der latenten Gefahr der Überwältigung und der fehlenden Kontroversität ausgesetzt werden.

Vom 04. Juni bis zum 07. Juni 2018 besuchten 15 WiPo-Studierende der Europa-Universität Flensburg politische und historische Orte in der Bundeshauptstadt Berlin. Die Flensburger WiPo-Exkursionsgruppe diskutierte über die deutsche Afghanistan/Pakistan-Politik im Auswärtigen Amt, informierte sich über die europäische Verteidigungsinitiative im Bundesministerium der Verteidigung, verfolgte eine Fragestunde im Deutschen Bundestag und diskutierte anschließend mit der örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten, besuchte im Bendlerblock die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, informierte sich über den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die Judenverfolgung in Spandau, fotografierte die Mauerreste an der East-Side-Gallery, wurde durch das ehemalige Ministerium für Staatssicherheit geführt und informierte sich über die Krisenreaktion im Bundesinnenministerium. Die sommerwarmen Abende wurden unteranderem in der „Die Berliner Republik“ (Berlin-Mitte) mit einem kühlen Getränk abgeschlossen. Organisiert wurde die Exkursion von der Hermann-Ehlers-Stiftung, in Zusammenarbeit mit den Jugendoffizieren Schleswig-Holstein und dem Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik der Europa-Universität Flensburg. Ein besonderer Dank geht an Herrn Dr. Volker Matthée von der HES und an den Jugendoffizier, Hauptmann Danny Greulich. Vielen Dank an alle Organisatoren und an die teilnehmenden WiPo-Studierenden der Europa-Universität Flensburg.

Als stellvertretender Landesvorsitzender des DVPB (SH) bestätigt

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (Schleswig-Holstein) wurde ich erneut zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Vorsitzender der DVPB (SH) bleibt Prof. Dr. Andreas Lutter (CAU Kiel), den Vorstand komplettieren Dr. Andreas Groh (IQSH), Johanna Arp, Joachim Brunkhorst, Wolfgang Heise und Julian Wollmann. Der Landesverband der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung führt derzeit Gespräche mit den bildungspolitischen Sprechern der im Kieler Landtag vertretenen Fraktionen, um sich für eine Stärkung der politischen Bildung in Schleswig-Holstein einzusetzen. Die DVPB (SH) veranstaltete im vergangenen Jahr u.a. die Tagung „Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ in der jüdischen Gemeinde Flensburg, nimmt als beratender Gast im Kuratorium des Landesbeauftragen für politische Bildung sowie am WiPo-Landesfachtag teil und kooperiert mit dem Landesbeauftragen für politische Bildung im Rahmen der Tagung zur Situation der politischen Bildung in den Schulen Schleswig-Holsteins. Die Mitgliederversammlung des DVPB (SH) fand in diesem Jahr in der jüdischen Gemeinde, in der Jahnstraße, in Kiel statt.

Diskussion mit der Kindernachrichtenredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ):

Gemeinsame Herausforderungen bei der Vermittlung von politischen Inhalten im Unterricht und in der Tageszeitung

Im Sommersemesters 2018 besuchten 40 Studierende des Studienganges Sachunterricht/ Grundschule mit mir die Kindernachrichtenredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages. Wir diskutierten mit der SHZ-Redakteurin Ina Reinhart die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der fachdidaktischen Reduktion von Nachrichteninhalten in der Grundschule und den journalistischen Herausforderungen bei der Erstellung von Kindernachrichten.

Nach einem kurzen Einführungsvortrag Ina Reinharts über den auflagenstärksten Zeitungsverlag in Schleswig-Holstein, die grundgesetzlich festgeschriebenen Unterschiede zwischen Journalismus und Schule sowie Schwerpunktthemen der KINA-Redaktion, verglichen die Studierenden und die Redakteurin aktuelle Herausforderungen von Printmedien und Schule unter den Bedingungen von "social media", Auswahlkriterien von Nachrichten, Bildern und Diagramme sowie Rückkopplungen von Lesern und Schülern, bzw. Eltern. Die Diskussion mit Ina Reinhart von der KINA-Redaktion des SHZs fand bereits zum zweiten Mal im Rahmen der Veranstaltung "Fachdidaktik Politik für Sachunterrichtsstudierende", des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik, der Europa-Universität Flensburg statt. Ein Ergebnis aus der letztjährigen Exkursion zum SHZ (2017) ist u.a. eine BA-Thesis zur Thematik Erstbegegnung von Grundschülern mit Politik durch Kindernachrichten und Klassenrat. Vielen Dank an die KINA-Redakteurin Ina Reinhart und dem SHZ-Verlag für den herzlichen Empfang und die angeregte inhaltliche Diskussion.

Neue UWP-Veröffentlichungen zum Thema „Wahlen“

Für die Zeitschrift "Unterricht Wirtschaft+Politik", mit dem Schwerpunktthema "Wahlen", habe ich zwei Unterrichtseinheiten für eine 10. Klasse zu den Themen „Wahlverhalten und Wahl-O-Mat“ sowie „Demokratie sichtbar machen“ konzipiert. In der aktuellen Ausgabe (1/2017) können Sie die Beiträge auf den Seiten 32 bis 37 und 49 bis 51 lesen. Vielen Dank an den Friedrich-Verlag und Prof. Andreas Lutter für Zusammenarbeit. Über Rückmeldungen von Ihnen zu dem im März 2017 erschienenen Beiträge freue ich mich. 

Außerschulische Lernorte:

Exkursion nach Brüssel – Besuch bei europäischen und transatlantischen Institutionen

Vom 8. bis zum 12. Januar 2017 besuchten 30 WiPo-Studierende der Europa-Universität Flensburg (und ich als Dozent) wichtige EU-Institutionen, wie das Europäische Parlament, den EU-Ministerrat und die EU-Kommission sowie das Hauptquartier der NATO in Brüssel. Die Exkursion wurde vom Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik angeboten, von der Hermann-Ehlers-Stiftung organsiert, vor Ort von dem Jugendoffizier Danny Greulich begleitet sowie vorab von den Studierenden Henning Evers und Maximilian Hanisch unterstützt. Allen Beteiligten, insbesondere Herrn Dr. Volker Matthée von der Hermann-Ehlers-Stiftung, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

In Brüssel sind wichtige EU-Institutionen angesiedelt, das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission. Die WiPo-Studierenden besuchten die Europäische Kommission und diskutierten mit Henning Schoppmann „Die Europäische Kommission: Die politische Exekutive der Europäischen Union“, sowie „EU-Wettbewerbspolitik“.

Neuer Buchbeitrag: Die Vermittlung des Kalten Krieges anhand außerschulischer Lernorte in Schleswig-Holstein

Am Donnerstag, d. 12. Mai 2016, veranstaltete der Landesbeauftragte für politische Bildung, Dr. Christian Meyer-Heidemann und der Verein "Gegen Vergessen - für Demokratie" eine gut besuchte Vortrags- und Diskussionsveranstaltung (ca. 50 Zuhörer) zum Thema "Kalter Krieg in Schleswig-Holstein" im Kreishaus in Heide. Der Flensburger Politikwissenschaftler und Zeithistoriker, Prof. Michael Ruck, referierte über bipolaren Themenkomplex, dabei verknüpfte er regionale Aspekte des Kalten Krieges mit denen der globalen Politiken der beiden hochgerüsteten Militärbündnisse. Im Anschluss wurde die Ausstellung "Der Kalte Krieg - Ursachen, Geschichte, Folgen" eröffnet und das Buch "Grenzen überwinden. Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR“ präsentiert. Die Fotocollage zeigt das Titelbild des Sammelbandes; die Vorstellung des Buchprojektes durch Elmar Moldenhauer; Dr. Klaus Kellmann, Dr. Christian Meyer-Heidemann (Landesbeauftragter für politische Bildung Schleswig-Holstein) und Elmar Moldenhauer (Herausgeber); Prof. Michael Ruck (Europa-Universität Flensburg) und Elmar Modenhauer und meine Person bei der Buchübergabe im Rahmen der Veranstaltung. Der Sammelband wird in Kürze auch über die Homepage des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein zu bestellen sein.

Die drei Herausgeber des Buches, Aaron Jessen, Elmar Moldenhauer (beide waren Mitarbeiter des von der Bundesstiftung Aufarbeitung finanzierten Projektes) und Karsten Biermann (Internationale Begegnungsstätte Scheersberg) charakterisieren ihren Sammelband wie folgt: „Das vorliegende Buch ist eine Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte der Ostseeregion. Im Speziellen befasst es sich mit Schleswig-Holstein, Dänemark und der DDR im Kontext einer bipolaren Welt vor 1989. Verfasst von deutschen und dänischen Wissenschaftlern, bieten die 14 Kapitel des Sammelbandes eine vielseitige Darstellung des Kalten Kriegs. Die Herausgeber richten sich mit diesem Werk an interessierte Leserinnen und Leser sowie an Lehrende in Schulen und Universitäten. Die behandelten Themenkomplexe wie Militär, Spionage, kulturelles Leben und das deutsch-dänische Verhältnis nach 1945 werden ergänzt durch vielseitige Aufgabenstellungen, Quellen und ausführliche Leseempfehlungen.“ 

Außerschulische Lernorte:

Exkursion zur "Die Zeit" und "Der Spiegel" - Aktuelle Herausforderungen der medialen Politikvermittlung

hamburg medien 1Ende des Sommersemesters 2016 diskutierten 13 WiPo-Studierende (incl. Dozent) mit der Redakteurin Özlem Topꞔu, sie arbeitet in der Politikredaktion der Wochenzeitung "Die Zeit", und mit dem Wirtschaftsredakteur Martin Müller des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", über aktuelle Herausforderungen der Medien. Nach einem kurzen Einführungsvortrag über die Arbeitsweisen des von Rudolf Augstein gegründeten Nachrichtenmagazins, diskutierten die Studierenden (und der Dozent) aktuelle Herausforderungen von Printmedien unter den Bedingungen von "social media", mögliche Medieneffekte wie das Agenda Setting, die ethische Verantwortung von Journalisten, sowie die (vergleichbaren?) Herausforderungen durch politischen Populismus für Journalisten und Politiklehrer/Politikdidaktiker. Özlem Topꞔu, die gerade aus der Türkei zurückgekommen war, berichtet über die politischen Veränderungen nach dem gescheiterten Militärputsch. Zum zweiten Mal organisierten die Studierenden im Rahmen des "Planung und Praxis-Seminares" des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik der Europa-Universität Flensburg ihre Exkursion selbständig, dieses Mal war Lena Schulz federführend für die Besuche der außerschulischen Lernorte verantwortlich. Ziel des Seminares war die veränderte Situation der Medien zu beleuchten, aktuelle politische Inhalte zu diskutieren, aber auch die künftigen WiPo-Lehrer für einen Besuch von außerschulischen Lernorten zu interessieren. Vielen Dank der Organisatorin sowie "Zeit" und  "Spiegel".