Als stellvertretender Landesvorsitzender des DVPB (SH) bestätigt

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (Schleswig-Holstein) wurde ich erneut zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Vorsitzender der DVPB (SH) bleibt Prof. Dr. Andreas Lutter (CAU Kiel), den Vorstand komplettieren Dr. Andreas Groh (IQSH), Johanna Arp, Joachim Brunkhorst, Wolfgang Heise und Julian Wollmann. Der Landesverband der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung führt derzeit Gespräche mit den bildungspolitischen Sprechern der im Kieler Landtag vertretenen Fraktionen, um sich für eine Stärkung der politischen Bildung in Schleswig-Holstein einzusetzen. Die DVPB (SH) veranstaltete im vergangenen Jahr u.a. die Tagung „Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ in der jüdischen Gemeinde Flensburg, nimmt als beratender Gast im Kuratorium des Landesbeauftragen für politische Bildung sowie am WiPo-Landesfachtag teil und kooperiert mit dem Landesbeauftragen für politische Bildung im Rahmen der Tagung zur Situation der politischen Bildung in den Schulen Schleswig-Holsteins. Die Mitgliederversammlung des DVPB (SH) fand in diesem Jahr in der jüdischen Gemeinde, in der Jahnstraße, in Kiel statt.

Diskussion mit der Kindernachrichtenredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ):

Gemeinsame Herausforderungen bei der Vermittlung von politischen Inhalten im Unterricht und in der Tageszeitung

Im Sommersemesters 2018 besuchten 40 Studierende des Studienganges Sachunterricht/ Grundschule mit mir die Kindernachrichtenredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages. Wir diskutierten mit der SHZ-Redakteurin Ina Reinhart die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der fachdidaktischen Reduktion von Nachrichteninhalten in der Grundschule und den journalistischen Herausforderungen bei der Erstellung von Kindernachrichten.

Nach einem kurzen Einführungsvortrag Ina Reinharts über den auflagenstärksten Zeitungsverlag in Schleswig-Holstein, die grundgesetzlich festgeschriebenen Unterschiede zwischen Journalismus und Schule sowie Schwerpunktthemen der KINA-Redaktion, verglichen die Studierenden und die Redakteurin aktuelle Herausforderungen von Printmedien und Schule unter den Bedingungen von "social media", Auswahlkriterien von Nachrichten, Bildern und Diagramme sowie Rückkopplungen von Lesern und Schülern, bzw. Eltern. Die Diskussion mit Ina Reinhart von der KINA-Redaktion des SHZs fand bereits zum zweiten Mal im Rahmen der Veranstaltung "Fachdidaktik Politik für Sachunterrichtsstudierende", des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik, der Europa-Universität Flensburg statt. Ein Ergebnis aus der letztjährigen Exkursion zum SHZ (2017) ist u.a. eine BA-Thesis zur Thematik Erstbegegnung von Grundschülern mit Politik durch Kindernachrichten und Klassenrat. Vielen Dank an die KINA-Redakteurin Ina Reinhart und dem SHZ-Verlag für den herzlichen Empfang und die angeregte inhaltliche Diskussion.

Neue UWP-Veröffentlichungen zum Thema „Wahlen“

Für die Zeitschrift "Unterricht Wirtschaft+Politik", mit dem Schwerpunktthema "Wahlen", habe ich zwei Unterrichtseinheiten für eine 10. Klasse zu den Themen „Wahlverhalten und Wahl-O-Mat“ sowie „Demokratie sichtbar machen“ konzipiert. In der aktuellen Ausgabe (1/2017) können Sie die Beiträge auf den Seiten 32 bis 37 und 49 bis 51 lesen. Vielen Dank an den Friedrich-Verlag und Prof. Andreas Lutter für Zusammenarbeit. Über Rückmeldungen von Ihnen zu dem im März 2017 erschienenen Beiträge freue ich mich. 

Außerschulische Lernorte:

Exkursion nach Brüssel – Besuch bei europäischen und transatlantischen Institutionen

Vom 8. bis zum 12. Januar 2017 besuchten 30 WiPo-Studierende der Europa-Universität Flensburg (und ich als Dozent) wichtige EU-Institutionen, wie das Europäische Parlament, den EU-Ministerrat und die EU-Kommission sowie das Hauptquartier der NATO in Brüssel. Die Exkursion wurde vom Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik angeboten, von der Hermann-Ehlers-Stiftung organsiert, vor Ort von dem Jugendoffizier Danny Greulich begleitet sowie vorab von den Studierenden Henning Evers und Maximilian Hanisch unterstützt. Allen Beteiligten, insbesondere Herrn Dr. Volker Matthée von der Hermann-Ehlers-Stiftung, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

In Brüssel sind wichtige EU-Institutionen angesiedelt, das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission. Die WiPo-Studierenden besuchten die Europäische Kommission und diskutierten mit Henning Schoppmann „Die Europäische Kommission: Die politische Exekutive der Europäischen Union“, sowie „EU-Wettbewerbspolitik“.

Neuer Buchbeitrag: Die Vermittlung des Kalten Krieges anhand außerschulischer Lernorte in Schleswig-Holstein

Am Donnerstag, d. 12. Mai 2016, veranstaltete der Landesbeauftragte für politische Bildung, Dr. Christian Meyer-Heidemann und der Verein "Gegen Vergessen - für Demokratie" eine gut besuchte Vortrags- und Diskussionsveranstaltung (ca. 50 Zuhörer) zum Thema "Kalter Krieg in Schleswig-Holstein" im Kreishaus in Heide. Der Flensburger Politikwissenschaftler und Zeithistoriker, Prof. Michael Ruck, referierte über bipolaren Themenkomplex, dabei verknüpfte er regionale Aspekte des Kalten Krieges mit denen der globalen Politiken der beiden hochgerüsteten Militärbündnisse. Im Anschluss wurde die Ausstellung "Der Kalte Krieg - Ursachen, Geschichte, Folgen" eröffnet und das Buch "Grenzen überwinden. Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR“ präsentiert. Die Fotocollage zeigt das Titelbild des Sammelbandes; die Vorstellung des Buchprojektes durch Elmar Moldenhauer; Dr. Klaus Kellmann, Dr. Christian Meyer-Heidemann (Landesbeauftragter für politische Bildung Schleswig-Holstein) und Elmar Moldenhauer (Herausgeber); Prof. Michael Ruck (Europa-Universität Flensburg) und Elmar Modenhauer und meine Person bei der Buchübergabe im Rahmen der Veranstaltung. Der Sammelband wird in Kürze auch über die Homepage des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein zu bestellen sein.

Die drei Herausgeber des Buches, Aaron Jessen, Elmar Moldenhauer (beide waren Mitarbeiter des von der Bundesstiftung Aufarbeitung finanzierten Projektes) und Karsten Biermann (Internationale Begegnungsstätte Scheersberg) charakterisieren ihren Sammelband wie folgt: „Das vorliegende Buch ist eine Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte der Ostseeregion. Im Speziellen befasst es sich mit Schleswig-Holstein, Dänemark und der DDR im Kontext einer bipolaren Welt vor 1989. Verfasst von deutschen und dänischen Wissenschaftlern, bieten die 14 Kapitel des Sammelbandes eine vielseitige Darstellung des Kalten Kriegs. Die Herausgeber richten sich mit diesem Werk an interessierte Leserinnen und Leser sowie an Lehrende in Schulen und Universitäten. Die behandelten Themenkomplexe wie Militär, Spionage, kulturelles Leben und das deutsch-dänische Verhältnis nach 1945 werden ergänzt durch vielseitige Aufgabenstellungen, Quellen und ausführliche Leseempfehlungen.“ 

Außerschulische Lernorte:

Exkursion zur "Die Zeit" und "Der Spiegel" - Aktuelle Herausforderungen der medialen Politikvermittlung

hamburg medien 1Ende des Sommersemesters 2016 diskutierten 13 WiPo-Studierende (incl. Dozent) mit der Redakteurin Özlem Topꞔu, sie arbeitet in der Politikredaktion der Wochenzeitung "Die Zeit", und mit dem Wirtschaftsredakteur Martin Müller des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", über aktuelle Herausforderungen der Medien. Nach einem kurzen Einführungsvortrag über die Arbeitsweisen des von Rudolf Augstein gegründeten Nachrichtenmagazins, diskutierten die Studierenden (und der Dozent) aktuelle Herausforderungen von Printmedien unter den Bedingungen von "social media", mögliche Medieneffekte wie das Agenda Setting, die ethische Verantwortung von Journalisten, sowie die (vergleichbaren?) Herausforderungen durch politischen Populismus für Journalisten und Politiklehrer/Politikdidaktiker. Özlem Topꞔu, die gerade aus der Türkei zurückgekommen war, berichtet über die politischen Veränderungen nach dem gescheiterten Militärputsch. Zum zweiten Mal organisierten die Studierenden im Rahmen des "Planung und Praxis-Seminares" des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik der Europa-Universität Flensburg ihre Exkursion selbständig, dieses Mal war Lena Schulz federführend für die Besuche der außerschulischen Lernorte verantwortlich. Ziel des Seminares war die veränderte Situation der Medien zu beleuchten, aktuelle politische Inhalte zu diskutieren, aber auch die künftigen WiPo-Lehrer für einen Besuch von außerschulischen Lernorten zu interessieren. Vielen Dank der Organisatorin sowie "Zeit" und  "Spiegel".

Außerschulische Lernorte: 

Exkursion in die Bundeshauptstadt Berlin

berlin5Im Rahmen des Seminares „Planung und Praxis des Politikunterrichtes“ beschäftigen wir uns unter anderem im den Themenfeld „Exkursionen im Politikunterricht“. Die Studierenden äußerten den Wunsch die Theorie mit der Praxis zu verbinden und eine Exkursion nach Berlin durchzuführen. Gesagt-getan, die drei Studierenden Hanisch, Evers und Miersch organisierten, zusammen mit der Konrad-Adenauer Stiftung, in kürzester Zeit ein klasse Exkursionsprogramm. Vom 13. bis zum 15. Januar 2016 fuhren 25 Studierende und ich als verantwortlicher Dozent in die Bundeshauptstadt Berlin. Wir besuchten eine Plenardebatte im Deutschen Bundestag, diskutierten über die deutsche und europäische Ukraine-Politik im Bundesministerium der Verteidigung, besuchten im Bendlerblock den Ort, an dem Graf Stauffenberg und drei weitere Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 erschossen wurden, gingen durch das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, fotografierten die Mauerreste an der East-Side-Gallery, besichtigten das Stasi-Untersuchungsgefängnis in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und sprachen über aktuellen Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik mit einer Vertreterin der KAS. Die Abende in der „Markthalle Neun“ in Berlin-Kreuzberg und in der „Die Berliner Republik“ (Berlin-Mitte) rundeten die Exkursion ab. Vielen Dank an alle studentischen und institutionellen Organisatoren und die WiPo-Studierenden der Europa-Universität Flensburg. 

Exkursionen zu außerschulischen Lernorten sind keine Ausflüge - es ist Lernen an einem anderen Ort

Gedenk KZ LadelundAußerschulische Lernorte sind, geografisch gesehen, Orte außerhalb des Schulgeländes. Inhaltlich gesehen, sollten sie eine hohe thematische Relevanz für den Unterricht haben. Sie beinhalten, wie es Pleitner (2012: 290) formulierte, „(...) das Versprechen, die Schule nach außen zu erweitern (...) und neue Lernchancen zu eröffnen. Andererseits unterliegen sie, wenn sie nicht in der Freizeit aufgesucht werden, genauso dem Curriculum und der Leistungsbewertung wie jede Unterrichtsstunde im Klassenraum auch." Außerschulische Lernorte werden nicht als Selbstzweck oder zur Motivation der Schülerinnen und Schüler aufgesucht, sie werden aufgrund eines inhaltlichen Mehrwertes und der methodischen Erfahrbarkeit angesteuert. Außerschulische Lernorte haben möglicherweise ein Motivationspotential, ganz sicher müssen sie jedoch ein inhaltliches Potential haben.

Collage: Die Fotos der Collage entstanden beim Besuch in den KZ-Gedenk- und Begegungsstätte Ladelund, eines von 87 Außenkommandos des Konzentrationslagers Hamburg-Neuengamme. Die KZ-Außenstelle Ladelund hatte am 01. November 1944 den (mörderischen) Betrieb aufgenommen. "Über 2000 Männer wurden als KZ-Häftlinge aus Neuengamme und Husum-Schwesing nach Ladelund geschafft, um Panzergräben in Zwangsarbeit und mit einfachsten Mitteln auszuheben. Die Lebensbedingungen der Häftlinge waren verheerend. Bis zur Auflösung des Lagers am 16.12.1944 starben über 300 Häftlinge an Unterernährung, Kälte, Erschöpfung, Krankheiten, Misshandlungen..." (Quelle: KZ-Gedenk- und Begegungsstatätte Ladelund

Die Kultusminister Konferenz (12/2014) merkt dazu an: "Im Spannungsfeld verschiedener möglicher Deutungen von Geschichte geht es dabei gleichermaßen um den Erwerb von historischem Bewusstsein, von Wissen, von Empathie, um die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung und die Förderung von Urteilsvermögen und Handlungskompetenz. In diesem Prozess spielen individuelles und gesellschaftliches, kultursensibles und multiperspektivisches sowie reflexives Erinnern eine wichtige Rolle." (KMK 2014). Dazu beschloss die KMK erstmals Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule.