Außerschulische Lernorte: 

Exkursion in die Bundeshauptstadt Berlin

berlin5Im Rahmen des Seminares „Planung und Praxis des Politikunterrichtes“ beschäftigen wir uns unter anderem im den Themenfeld „Exkursionen im Politikunterricht“. Die Studierenden äußerten den Wunsch die Theorie mit der Praxis zu verbinden und eine Exkursion nach Berlin durchzuführen. Gesagt-getan, die drei Studierenden Hanisch, Evers und Miersch organisierten, zusammen mit der Konrad-Adenauer Stiftung, in kürzester Zeit ein klasse Exkursionsprogramm. Vom 13. bis zum 15. Januar 2016 fuhren 25 Studierende und ich als verantwortlicher Dozent in die Bundeshauptstadt Berlin. Wir besuchten eine Plenardebatte im Deutschen Bundestag, diskutierten über die deutsche und europäische Ukraine-Politik im Bundesministerium der Verteidigung, besuchten im Bendlerblock den Ort, an dem Graf Stauffenberg und drei weitere Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 erschossen wurden, gingen durch das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, fotografierten die Mauerreste an der East-Side-Gallery, besichtigten das Stasi-Untersuchungsgefängnis in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und sprachen über aktuellen Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik mit einer Vertreterin der KAS. Die Abende in der „Markthalle Neun“ in Berlin-Kreuzberg und in der „Die Berliner Republik“ (Berlin-Mitte) rundeten die Exkursion ab. Vielen Dank an alle studentischen und institutionellen Organisatoren und die WiPo-Studierenden der Europa-Universität Flensburg. 

Exkursionen zu außerschulischen Lernorten sind keine Ausflüge - es ist Lernen an einem anderen Ort

Gedenk KZ LadelundAußerschulische Lernorte sind, geografisch gesehen, Orte außerhalb des Schulgeländes. Inhaltlich gesehen, sollten sie eine hohe thematische Relevanz für den Unterricht haben. Sie beinhalten, wie es Pleitner (2012: 290) formulierte, „(...) das Versprechen, die Schule nach außen zu erweitern (...) und neue Lernchancen zu eröffnen. Andererseits unterliegen sie, wenn sie nicht in der Freizeit aufgesucht werden, genauso dem Curriculum und der Leistungsbewertung wie jede Unterrichtsstunde im Klassenraum auch." Außerschulische Lernorte werden nicht als Selbstzweck oder zur Motivation der Schülerinnen und Schüler aufgesucht, sie werden aufgrund eines inhaltlichen Mehrwertes und der methodischen Erfahrbarkeit angesteuert. Außerschulische Lernorte haben möglicherweise ein Motivationspotential, ganz sicher müssen sie jedoch ein inhaltliches Potential haben.

Collage: Die Fotos der Collage entstanden beim Besuch in den KZ-Gedenk- und Begegungsstätte Ladelund, eines von 87 Außenkommandos des Konzentrationslagers Hamburg-Neuengamme. Die KZ-Außenstelle Ladelund hatte am 01. November 1944 den (mörderischen) Betrieb aufgenommen. "Über 2000 Männer wurden als KZ-Häftlinge aus Neuengamme und Husum-Schwesing nach Ladelund geschafft, um Panzergräben in Zwangsarbeit und mit einfachsten Mitteln auszuheben. Die Lebensbedingungen der Häftlinge waren verheerend. Bis zur Auflösung des Lagers am 16.12.1944 starben über 300 Häftlinge an Unterernährung, Kälte, Erschöpfung, Krankheiten, Misshandlungen..." (Quelle: KZ-Gedenk- und Begegungsstatätte Ladelund

Die Kultusminister Konferenz (12/2014) merkt dazu an: "Im Spannungsfeld verschiedener möglicher Deutungen von Geschichte geht es dabei gleichermaßen um den Erwerb von historischem Bewusstsein, von Wissen, von Empathie, um die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung und die Förderung von Urteilsvermögen und Handlungskompetenz. In diesem Prozess spielen individuelles und gesellschaftliches, kultursensibles und multiperspektivisches sowie reflexives Erinnern eine wichtige Rolle." (KMK 2014). Dazu beschloss die KMK erstmals Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule.

 

Forschendes Lernen im Politikunterricht mit Hilfe von Gapminder

Forschendes Lernen im Politikunterricht, das ist bislang (nur) eine Unterrichtsmethode (vielleicht ist es jedoch auch mehr und kann ein Unterrichtsprinzip sein?). Mit Hilfe des Tools Gapminder wird datengestütztes Lernen ermöglicht. Gapminder, entwicklet von Hans Rosling und seinem Team, will auch gegen überholte Vorstellungen von der Welt wirken. Oder anders gesagt, Gapminder verringert unsere Lücken in unseren Annahmen. Wie beschreibt sich Gapminder selbst:

"The mission of Gapminder Foundation is to fight devastating ignorance with a fact-based worldview that everyone can understand. We started the Ignorance Project to investigate what the public know and don’t know about basic global patterns and macro-trends. We use surveys to ask representative groups of people simple questions about key-aspects of global development."

Und was bedeutet das für den Politik- und Wirtschaftsunterricht? Mit dem 8 minütigem Einführungsvideo in Gapminder soll für eine begrenzte methodische Einführung gesorgt werden.

 

Neuer Vorstand der DVPB/SH gewählt

Die Deutsche Vereinigung für politische Bildung-Landesverband Schleswig-Holstein hat auf der Mitgliederversammlung im Jüdischen Museum in Rendsburg einen neuen Vorstand gewählt. Zum neue Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Andreas Lutter gewählt, er löst Prof. Dr. Klaus-Peter Kruber ab, der nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Prof. Kruber gehörte zu den Gründungsvätern des DVPB/SH, er hatte 23 Jahre lang verschiedene DVPB/SH-Vorstandspositionen inne. Im Namen des DVPB/SH bedankten sich Joachim Brunkhorst und Johanna Arp bei Klaus-Peter Kruber mit einer kleinen Laudatio und zwei Theaterkarten für seine herausragende Tätigkeit für den DVPB/SH. Anschließend wurden folgende Personen in den DVPB/SH-Vorstand wiedergewählt: Johanna Arp, Joachim Brunkhorst, Wolfgang Heise, Dr. Andreas Groh und auch ich wurde wiedergewählt (als stellvertretender Vorsitzender).

UWP2015

Neue Veröffentlichung: Syrien - ein failing state? Ursachen und Folgen des Staatszerfalls

Für die Zeitschrift "Unterricht Wirtschaft+Politik", mit dem Schwerpunktthema "Internationale Konflikte", habe ich einen Unterrichtseinheit für eine 10. Klasse zum Thema Staatenzerfall über den Krieg in Syrien konzipiert. In der aktuellen Ausgabe (4/2015) können Sie den Beitrag auf den Seiten 26 bis 32 lesen. Vielen Dank an die "Aktion Deutschland Hilft", die freundlicherweise die Infografik "Flüchtlingsdrama Syrien" für den Beitrag zur Verfügung gestellt hat. Dank auch an die Organisation "Fund for Peace" für die Bereitstellung der Karte zum Fragile State Index 2015. Über Rückmeldungen von Ihnen zu dem im Dezember 2015 erschienenen Beitrag freue ich mich.

Kommunalwahl als Unterrichtsthema

Die Kommunalpolitik wird von den Autoren des Schleswig-Holsteinischen Lehrplans für die Fächer Weltkunde oder Wirtschaft/Politik gerne als Einstiegsthema ("Kernproblem: Partizipation - Politik vor Ort: Entscheidungen in der Kommunalpolitik werden getroffen" und "Politik vor Ort - da mache ich mit") empfohlen. Nach meinen Erfahrungen wird dieses Thema jedoch von vielen Schülerinnen und Schülern als "langweilig" bezeichnet. Schade eigentlich, dabei kann man die Kommunalpolitik  anschaulich, aber auch inhaltlich kontrovers und  adressatenorientiert vermitteln. Die letzte Kommunalwahl in Flensburg habe ich mit der Kamera dokumentiert. Daraus läßt sich auch ein möglicherweise spannendes Unterrichtsprojekt machen, in dem politikwissenschaftliche Inhalte und moderne Medien eine interessante fachdidaktische Symbiose eingehen.

 

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  • 2. Informationen zu den Positionen der Parteien gibt es im Straenwahlkampf
  • 3. Besuch einer Podiumsdiskussion vor der Kommunalwahl

Zu der Bildergallerie: Klicken Sie auf ein Bild und schauen Sie sich anschließend alle Collagen an. Klicken Sie sich durch die Collagen und machen Sie sich ein eigenes Bild. 

Politikdidaktik: Der Besuch einer Sitzung des Landtages muss im WiPo-Unterricht gut vorbereitet werden

Am 16. Juli 2015 fuhren 17 Studierende im Rahmen der Veranstaltung "Konzeptionelle Ansätze in der Politikdidaktik: Planung und Praxis des Politikunterrichtes" (Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik) nach Kiel in das Landeshaus. Der Landtag hatte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zahlreiche Themen abzuarbeiten. "48 Themen waren für die Tagung vom 15. bis 17. Juli angemeldet worden – darunter allein neun Erste Lesungen und eine Regierungserklärung." (Quelle: Landtag SH/Plenumonline). Die Studierenden und ihr Dozent verfolgten Top 28, "Kindeswohl in Heimen", von der Besuchertribüne des Landtages. Anschließend diskutierten die Studierenden mit den Landtagsabgeordneten Volker Dornquast (CDU), Rasmus Andresen (Grüne) und Tobias von Pein (SPD) über die Hochschul- und Schulpolitik in Schleswig-Holstein.

Der Kalte Krieg als Unterrichtsthema: Außerschulische Lernorte in Schleswig-Holstein

Wie kann man den Schülerinnen und Schüler das Unterrichtsthema "Kalter Krieg" (mit dem geografischen Schwerpunkt Schleswig-Holstein) 25 Jahre nach seinem Ende vermitCollagen10teln?

Im Rahmen des Buchprojektes mit dem Arbeitstitel "Grenzen überwinden - gemeinsam aufarbeiten - Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR", beschäftigt sich das Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik mit außerschulischen Lernorten des Kalten Krieges in Schleswig-Holstein. Das Buchprojekt wird initiiert durch das Projekt "Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR - eine europäische Grenzregion im Kontext der deutsch-deutschen Teilung", es wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und ist ansässig an der Internationalen Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg.

 Fotos aus dem Tiefbunker neben dem Flensburger Rathaus und dem Regierungsbunker in Sankelmark