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.Informationen zu meiner Tätigkeit an der Europa-Universität Flensburg, im Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik. Zuvor habe ich elf Jahre lang an zwei Berufsschulen in Schleswig-Holstein die Fächer Wirtschaft und Politik sowie Medientechnik unterrichtet.
Unter der Rubrik „Eigene Fotografien“ finden Sie „regelmäßig unregelmäßig“ neue Fotos und Collagen. Aktuell sind dort Aufnahmen zu sehen zu den Themen „Schleswig-Holstein Musik Festival: Die Anfangsjahre“, „Friedliche Revolution 1989“ sowie zahlreiche aktuelle Fotocollagen und Fotografien.

Demokratie und ihr Selbstreparaturmechanismus 

Popper1Ausgehend von Karl Poppers "Kritischen Rationalismus", der Idee der "Offenen Gesellschaft" und der "Stückwerk-Sozialtechnik" (piecemeal social engineering) – lässt sich Demokratie als ein ständiger Selbstreparaturmechanismus verstehen, dessen politische Entscheidungen auch auf dem Prinzip von Versuch und Irrtum (trial and error) beruhen. Und: Politische Irrtümer kann und muss man korrigieren. Mittels Freiheitsrechte, Gleichheitsrechte und Abwehrrechte gegen den Staat können Bürger auch politische Fehlentscheidungen in einer Demokratie korrigieren. Demokratie ist, nach Popper, die Möglichkeit jede schlechte Regierung mit friedlichen Mitteln wieder los zu werden.

Diese Demokratie versteht demokratisch getroffene Entscheidungen nicht als perfekte oder endgültige politische Ergebnisse - die Ergebnisse des gerade abgelaufenen politischen Aushandelprozesses könnten sich als falsch erweisen. Aber ein demokratisches politisches System bietet institutionelle Vorkehrungen für die friedliche Korrektur seiner eigenen Fehler. Popper hat nie eine eigene Demokratietheorie verfasst. Aber der "Kritische Rationalismus", die "Falsifikation", die "offene Gesellschaft", "Stückwerktechnologie" sowie die Skepsis gegenüber Großideologien ermöglichen (s)ein Demokratieverständnis zu erkennen. (Die Abbildung hat ChatGPT erstellt) 

Exkursion nach Erfurt und Berlin:

„Wie viel Streit verträgt die Republik?“

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Streit gilt in Demokratietheorien als konstitutiv: Ohne Dissens keine Deliberation, ohne Kontroverse keine politische Entscheidung. Gleichzeitig kann Streit auch destabilisierende Effekte haben, Menschen fühlen sich von streitender Politik nicht angesprochen. Manchmal dienen Streitvorwürfe auch dazu den politischen Gegner zu diskreditieren: Dann werden ihm Polarisierung, gesellschaftliche Spaltung und "Delegitimation von Institutionen" vorgeworfen (doch solcherlei Vorwürfe sind nie ungeprüft zu übernehmen - zu viele Interessen stecken hinter solchen Vorwürfen.).

Die Exkursion nach Erfurt und Berlin Ende Oktober/Anfang November 2024 ging deshalb der Frage nach, wie Streit in der Bundesrepublik ausgetragen wird, wo seine produktiven Grenzen liegen und wann er zur Belastung für Demokratie und Gesellschaft wird. 24 Studierende waren dabei, ich habe das Programm organisiert, die Fachschaft organisierte die Übernachtungen und die Bahnfahren. Alles über das Programm finden sind im folgenden Beitrag. 

Israels Botschafter Ron Prosor in Kiel

pageaAm vergangenen Mittwoch (26.11.2025) war der israelische Botschafter Ron Prosor zu Gast in der Hermann-Ehlers-Akademie in Kiel. Ich habe mir seinen Vortrag (und den Beitrag von Carsten Ovens) angehört. Im Mittelpunkt des Vortrages des Botschafters stand das Thema Resilienz: die Frage, wie ein Land trotz permanenter Bedrohungen und Gefahren im Nahen Osten handlungsfähig bleibt und seine freiheitliche Gesellschaft schützt. 

Durch den Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 veränderte sich die israelische Politik und die Einstellungen großer Teile der Gesellschaft dramatisch. Deutschland hat sich nach den Terroranschlägen am 07. Oktober, so der Botschafter, als sehr verlässlicher Partner Israels erwiesen.

Ein Besuch in Bonn und im Adenauer-Haus

page12Vor kurzem war ich wieder einmal in Bonn und besuchte u.a. das Adenauer-Haus. Es ist ein eigenartiges Gefühl, das mich immer häufiger überkommt, wenn ich in die alte Bundeshauptstadt zurückkehre. Bonn steht für mich bis heute nicht nur für einen Ort, sondern für eine ganze Epoche – die Bonner Republik. Eine Zeit, die pragmatische Rationalität (soziale Marktwirtschaft, Westbindung, "Wandel durch Annäherung", Arbeitsmigration, "Souveränitätsgewinn durch Souveränitätsverzicht", Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, "Magnettheorie", RAF-Terrorbekämpfung und NATO-Nachrüstung), außenpolitische Berechenbarkeit, Orientierung am Machbaren und  eigene Interessen in den Mittelpunkt der Politik gestellt hat. Es ging Konrad Adenauer 1953 um die Schlüsselfrage "Freiheit statt Sozialismus". Es war der realexistierende Sozialismus des Ostblocks, der sich zusammen mit der Roten Armee in den Ländern wie Polen, Ungarn, dem Baltikum, Rumänien, Bulgarien, der Tschechoslowakei und der DDR festgesetzt hatte: "Es ist die Schicksalsfrage Deutschlands. Wir stehen vor der Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit. Wir wählen die Freiheit!" - Regierungserklärung am 3. Dezember 1952 vor dem Bundestag zur Unterzeichnung der Pariser Verträge. 

Meine erste Begegnung mit dieser Stadt liegt viele Jahre zurück. Damals absolvierte ich ein Praktikum im Büro von Wolfgang Börnsen, dem Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis 1. Bonn war noch Regierungssitz. 

Die junge Bonner Republik war geprägt von klaren Leitbegriffen: „Freiheit statt Sozialismus“, Westbindung, soziale Marktwirtschaft. Es ging um das Maßhalten, um Pragmatismus und Rationalität statt moralisch aufgeladener Impulspolitik. Familie und christliche Werte bildeten einen relevanten Bezugspunkt. Aufstieg durch Bildung war in erster Linie eine individuelle Aufgabe (und leider auch abhängig von familiären Wohlstand). Und über allem stand ein tiefes Misstrauen gegenüber den kollektivistischen Versuchungen des Nationalismus wie auch des Sozialismus und Kommunismus. Auch wenn die Zeiten sich geändert haben, so haben viele dieser Grundsätze bis heute Gültigkeit behalten. Sie spiegeln ein Verständnis von Politik wider, das nicht nur durch Haltung und Solidarität lebt, sondern durch rationale Formulierung von eigenen Interessen, ökonomisches Maßhalten, außenpolitische Verlässlichkeit und die Kraft des politischen Ausgleichs. 

Politische Mündigkeit  – Kompetenter Umgang mit Daten und Statistiken

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Das Buch zeigt, wie man im Politikunterricht einen souveränen Umgang mit Zahlen, Daten und Statistiken vermittelt. Im Mittelpunkt steht das Ziel, Schüler zu politischer Mündigkeit zu befähigen.

  • Es erklärt, warum Daten in Politik und Gesellschaft – verstärkt seit der Pandemie – so wichtig sind.
  • Es vermittelt Grundlagen der Informationsverarbeitung: Wie lassen sich Zahlen, Diagramme und Visualisierungen lesen und kritisch prüfen?
  • Es führt in zwei zentrale Datenquellen ein: Eurostat und Weltbank.
  • Es zeigt praktisch, wie man Daten recherchiert, bearbeitet und analysiert.
  • Es thematisiert die Frage, wie verlässlich Daten sind und wie sie mit gesellschaftlicher Wirklichkeit zusammenhängen.
  • Es fördert methodische Kompetenzen: eigene Fragen stellen, Hypothesen entwickeln, Daten auswerten und daraus politische Urteile ableiten.

Fazit:
Das Buch ist ein praxisnahes Handbuch für den Politikunterricht. Es vermittelt, wie Schüler durch Arbeit mit echten Daten kritisch und selbstständig politisch urteilen lernen.

Vermittlung des Nahost-Konfliktes in der Schule

Vortrag EgtvedAuf Einladung der WiPo-Fachschaft der Europa-Universität Flensburg referierte und diskutierte ich am 22. November 2023 über die Herausforderungen, die mit der Vermittlung des Nahost-Konfliktes in der Schule verbunden sind. Thematisiert wurden die Nutzung von Terror- und Kriegsfotos im Unterricht (vor dem Hintergrund der gewollten politischen Aufklärung oder dem vermeintlichen Schutz von minderjährigen Schülern?), der Verwendung des Unterrichtsmaterial des Ministeriums, dem kritisch-rationalen Umgang mit Biases, Heuristiken im Rahmen von Bild – und Textinformationen sowie die „Schweigespirale“ von Lehrern durch Druck von Schülern und Eltern auf Inhalte des Politikunterrichtes. 

Digital-forschendes Lernen mit quantitativen Daten - eine kritisch-rationale Unterrichtskonzeption für den Politikunterricht

Egtved Springer

Im Mai 2023 erschien mein politikdidaktisches Buch über das digital-forschende Lernen im Politikunterricht. Mein Dank gilt dem Springer-Verlag, dem Lektor Jan Treibel sowie den beiden Herausgebern, den Professoren Carl Deichmann und Ingo Juchler.

Ausgangspunkt der Konzeption ist der Umgang mit Daten im Politikunterricht:
„Ständig stoßen wir auf quantitative Daten, Statistiken und Diagramme – im Internet, in Zeitungen oder im Fernsehen. Dieser Band widmet sich dem digital-forschenden Lernen mit offenen Daten und öffentlichen Statistiken im Politikunterricht. Datenquellen werden dabei hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit im Politik- und Wirtschaftsunterricht anhand fachdidaktischer Kriterien untersucht. Ziel ist es, die politische Mündigkeit der Schüler durch quantitative Daten, Urteils- und Handlungsfähigkeit sowie Datenkompetenz zu fördern.“

Im Zuge der Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen der Datennutzung im Unterricht entstand zudem ein kritisch-rationales Urteilsmodell. Über Anmerkungen und Kritik von Lesern freue ich mich sehr.